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Werkstatt unterwegs - wir besuchten die JVA Waldheim

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16. Okt 2024

Der „2. Frühling“ hatte einen gebrauchten Fernseher und PS2-Spiele für die Gefangenenbibliothek nach Waldheim verkauft Wir erhielten durch den Sozialarbeiter Herrn Pohl aus Waldheim eine Einladung zum Informationstag.

Die Justizvollzugsanstalt in Waldheim ist das dienstälteste, durchgängig in Betrieb befindliche Gefängnis von Deutschland. Es wurde 1716 als Allgemeines Zucht-, Armen- und Waisenhaus eröffnet.
Die JVA Waldheim ist eine Männeranstalt für Ersttäter und Erstvollzug und nimmt Gefangene mit einem Strafmaß von mindestens 18 Monaten auf. Sie ist derzeit gut belegt.

Der „2. Frühling“ hatte einen gebrauchten Fernseher und PS2-Spiele für die Gefangenenbibliothek nach Waldheim verkauft.  Wir erhielten durch den Sozialarbeiter Herrn Pohl aus Waldheim eine Einladung zum Informationstag.

Das Gefängnis liegt zentral in Waldheim und bildet den Mittelpunkt dieser kleinen Stadt. Am Eingang gab es eine lange Schlange und wir mussten ungefähr eine ¾ Stunde warten, um eingelassen zu werden.
Handys und andere elektronische Geräte mussten im Auto verbleiben. An der Torwache mussten alle Besucher ihre Ausweise abgeben und sich einer Leibesvisite per Scanner unterziehen, auch Taschen wurden kontrolliert.
Das Gefängnis ist schon etwas Besonderes, da es sich um ein altes Gebäudeensemble handelt, es erinnert an ein altes Schloss oder eine Burganlage (was es wohl auch einmal war), im historischen Gebäude befindet sich auch ein Gefängnismuseum, dies kann übrigens mit Voranmeldung auch außerhalb dieses Informationstages besucht werden.
Bei der Sicherheitsgruppe haben wir als erstes eine Sammlung von Gegenständen gesehen, welche von Gefangenen genutzt wurden, um sich den Aufenthalt angenehmer zu gestalten oder auch zu flüchten.
Es gab viele Gegenstände, die einfach zweckentfremdet benutzt wurden, wie z. B. Gabeln als Wurfanker oder Sachen, in denen man seine eingekauften Drogen versteckt.

Dann hatte uns auch schon Herr Pohl gefunden und uns eine separate Führung durch das Gefängnis angeboten. Wir durften den Gefängnisbus begehen, welcher regelmäßig zwischen den Gefängnissen hin und her pendelt und nicht nur Gefangene, sondern auch die Post transportiert.
Wir haben uns Produkte der Buchbinderei erklären lassen, die riesige Metallwerkstatt und Tischlerei angeschaut. Wir haben persönlich erlebt, wie Gefangene in Polizeifahrzeugen gefesselt und transportiert werden und konnten den Freistundenhof besichtigen, mit einer Erklärung des Tagesablaufes. Weiter wurden wir über die Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten informiert.

Eine Gefängnisstation war frei zugänglich, hier konnte man sich moderne Gefängniszellen anschauen
Therapien und deren Ansätze bei Sexual- und Gewaltstraftätern wurden umfangreich von Therapeuten erklärt. Zum Schluss haben wir noch das Gefängnismuseum besucht. Einer der berühmtesten Insassen war wohl Karl May (1870-1874).

Für das leibliche Wohl war auch gesorgt, es gab Gerichte vom Grill, Kuchen und Getränke im Innenhof des Gefängnisses zu kaufen, organisiert vom Gefangenenhilfsverein „Wer nichts wagt e.V.“ und dazu spielte die Gefängnisband „VEB Druckhaus“ viele gängige Musikstücke auf hohem Niveau

Für alle Beteiligten war es ein sehr nachhaltiges Erlebnis, was viele Fragen beantwortet, aber wahrscheinlich noch mehr Fragen aufgeworfen hat. Im Nachgang waren wir ziemlich sicher, dies auf jeden Fall noch einmal wiederholen zu wollen und vielleicht den ein oder anderen mitzureißen

Silke Thieme, Bildungsbegleiterin
Inpuncto Werkstätten Lebenshilfe

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